Kupferclay mit Hochglanzoberfläche auch ohne Aktivkohle

Das Entfernen der schwarzen Oxidationsschicht nach dem Brennen von Kupferclay

Wie Kupferclay beim Brennen ohne Aktivkohle hochglänzend wird - Vergleichsbilder

Kupferclay mit Hochglanzoberfläche auch ohne Aktivkohle, manchmal scheint das ein Widerspruch in sich zu sein. Denn Kupfer- und auch Bronzeclays, also aus Metal Clays aus „unedlen Metallen“, haben gegenüber Metal Clays aus Silber oft scheinbar einen Nachteil: Beim Brennen ohne Aktivkohle, wie es bei den Copperclays von Art Clay und Prometheus Clays möglich ist, entsteht eine ziemlich hartnäckige, dunkle Oxidationsschicht. Aber mit Geduld und ein paar kleinen Tricks ist Kupferclay mit Hochglanzoberfläche auch ohne Aktivkohle dennoch kein unlösbares Problem.

Vorarbeiten vor dem Brennen

Nach dem Gestalten und Trocknen beginnt die Vorarbeit, ohne die bei Kupfer wie bei allen andern Metal Clays eine Hochglanzoberfläche nur sehr schwer und mit noch mehr Fleiß zu erreichen ist. Polieren Sie schon jetzt kleine Unebenheiten und raue Stellen aus der Schmuckoberfläche. Beginnen Sie mit den gröbsten Schleifpapieren wie einem Nass-und Trockenschleifpapier mit der Körnung P 240 oder einem selbstklebenden Schleifpapier ähnlicher Stärke. Und arbeiten Sie sich über die zwei oder drei Schleifpapiere und die drei gängigen Schleifschwämme superfein, ultrafein, microfein hin zu einer fast glänzenden Oberfläche schon beim ungebrannten Clays.

Aber Vorsicht, die ungebrannte Metal Clay Modelliermasse ist sehr sehr empfindlich und bricht bei zu grober Behandlung leicht!

Aus dem heißen Ofen ins eiskalte Wasser

Frisch aus dem Brennofen / oder ggf. dem Brand mit dem Torch hat Kupferclay die dunkle braunrote bis schwarz Zunderoberfläche. Jetzt sollten Sie alle Kupferschmuckstücke ohne Edelsteine, Glas oder Porzellan direkt nach dem Brennen in eiskaltem Wasser abschrecken! bei Schmuck aus Kupferclay aus diesen Bestandteilen überspringen Sie bitte diesen Punkt!

Bereiten Sie sich dafür einen Behälter mit sehr kaltem, besser eiskaltem Wasser vor. Dann nehmen Sie Ihre Kupferteile mit einer Greifzange oder Brennschaufel aus dem heißen Ofen und werfen diese sofort in das kalte Wasser. Aber Vorsicht: Bei dieser Aktion entstehen heiße Wasserspritzer und Dampf. Schützen Sie ihre Haut und Augen vor möglichen Verbrennungen! Mit lautem Zischen werden sich jetzt große und kleine Brocken der schwarzen Oxidationsschicht von Ihrem Kupferclayobjekt lösen.

Natürlich, aber effektive Beizmittel

Mit etwas Glück hat sich durch das Abschrecken die Zunderschicht gelöst und Sie können sofort mit dem Schleifen und Polieren Ihres Kupferschmucks beginnen. Doch häufig brauchen Sie noch einen zweiten Schritt: Das Bad in Säure. Verwenden Sie dazu in warmem Wasser gelöste Zitronensäure aus dem Haushaltsbedarf oder Essigessenz mit Salz.

Dieser Prozess des Lösens der Oxidationsschicht braucht Zeit. Zeit und Wärme. Idealerweise legen Sie die Kupferteile dazu in ein Säurebad, das Sie auf einer Kochplatte auf kleiner /mittlerer Stufe warmhalten. Mit der Zeit lösen sich darin die Teile der Zunderschicht und das Wasser verfärbt sich.

Bei Kupferschmuck mit Edelsteinen, Glas und Porzellan seien Sie bitte auch hier vorsichtig und testen ggf. die Reaktion auf die Säure in einem Vortest! Beim Einsatz von Zirkonia raten wir deshalb um Brand in Aktivkohle.

Beachten Sie auch hier die Sicherheitsanweisungen der Hersteller und schützen Sie vor allem Augen und Haut vor Spritzern der Säure!

Zwischenstand: Der Kupferclay ist frei vom der schwarzen Oxidationsschicht

Nach dem Säurebad ist die Oxidationsschicht praktisch weg

Der Vergleich zeigt: Das Abschrecken und (in diesem Fall) die Zirtronensäure haben gute Arbeit geleistet. Es sind bei diesem flachen Metal Clay Kupferteil keine Reste der schwarzen Oxidationsschicht mehr zu sehen. Auch bei den anderen, nicht flachen Kupferteilen sind nur minimale Reste des schwarzen Belages zu sehen, die sich jetzt leicht entfernen lassen.

Alle folgenden Schritte sind mehr oder weniger identisch wie bei der Arbeit mit Silberclay. Der größte Unterschied ist die Härte des Kupferclays. Dadurch dauert die Bearbeitung bis zum Hochglanz etwas länger und Sie müssen eventuell mehrere verschiedene Schleifpapiere und Schleifschwämme einsetzen.

Schleifen und Polieren: Handarbeit oder maschinelle Unterstützung

Jetzt der letzte Schritt: Hat sich nach Abschrecken und Säurebad (engl. pickling bath) die Oxidationsschicht gelöst beginnt die „normale Feinarbeit“ des Schleifens und Polierens von Metal Clay. Und wie vor dem Brennen durchläuft das Kupferteil wieder alle Schritte des Schleifens mit den verschiedenen Schleifpapieren und Schleifschwämmen. Natürlich können Sie hier, falls vorhanden auch eine kleine Schleifmaschine einsetzen. Ganz ohne Handarbeit wird es aber gerade bei nicht absolute glatten Oberflächen nicht enden. Sie Schleifbüsten der Maschinen reichen einfach oft nicht in jede Ecke des Kupferteils.

Das Ziel: Ein Schmuckstücke aus Kupferclay mit Hochglanzoberfläche auch ohne Aktivkohle

Wenn Sie all diese Schritte mit ihre Kupfer Metal Clay Schmuckstücke durchlaufen haben, haben Sie es geschafft: Sie haben Kupferclay mit Hochglanzoberfläche auch ohne Aktivkohle erreicht. Gratulation! Und auch wenn Sie sich für eine matte oder sogar teilweise patinierte (geschwärzte) Oberfläche für Ihren Kupferclay entscheiden: Mit unseren Tipps haben Sie die jetzt Wahl!

Hier sieht man sehr gut wie man die Oberfläche des Kupferclays nach dem Brand durch Schleifen und Polieren verbessern kann

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