Brennen und Nachbearbeiten – mit Prometheus Jeweller’s Bronze Clays arbeiten II:

Vom Brennen bis zum fertigen Schmuckstück

Im zweiten Teil des Beitrages zum Thema „mit Prometheus Jeweller’s Bronze Clays arbeiten“ sind das Brennen und Nachbearbeiten des Prometheus Bronze Clays das Thema. Gerade beim Thema Brennprozess unterscheidet sich die Arbeit mit Bronze Clays wie den Prometheus Jeweller’s Clays deutlich von der Arbeit mit Silbermodelliermasse. In Teil eins Beitrages haben wir euch über die Verarbeitung von Prometheus Jeweller’s Bronze in den Arbeitsschritten Modellieren, Trocknen und Polieren berichtet.

Mit Prometheus Jeweller’s Bronze Clays arbeiten – Teil I

 Brennen

Wer bisher nur mit Silberclays gearbeitet hat muss sich jetzt etwas umstellen: Das Brennen von Bronze Clays ist meist etwas aufwändiger. Da Bronze stärker oxidiert müssen die Teile aus Prometheus Jeweller’s Bronze in einer sauerstoffarmen Umgebung in Aktivkohle gebrannt werden. Dies funktioniert leider nur noch im Brennofen. Wir verwenden diesmal einen Prometheus Pro 7 Metal Clay Brennofen.

Haltet euch an die Brennanleitung des Herstellers in Temperatur und Haltezeit. Jeder Packung liegt eine englischsprachige Anleitung bei, im Akisashop bekommt ihr zusätzlich immer eine Anleitung in Deutsch!

Das Brennen von Metal Clay in Kohle ist zwar aufwändiger und dauert deutlich länger, aber kompliziert ist es nicht. Kurz zusammengefasst bettet man die vollständig getrockneten Schmuckstücke auf ein Bett von (am besten) Prometheus Brennkohle (min. 3 cm). Dann beginnt der zweistufige Brennprozess:

  1. Zuerst werden die Schmuckstücke im geöffneten Behälter für 15 Minuten (Haltezeit) bei 500°C gebrannt. Nach dieser Zeit wird der Behälter vorsichtig aus dem Brennofen genommen.
  2. Nun wird eine weitere Schicht Brennkohle auf die glühenden Schmuckstücke gefüllt. Der so präparierte Behälter kommt erneut in den Brennofen. Die Brennzeiten für diesen zweiten Brennabschnitt:
    1. Prometheus Jeweller’s Sterling White Bronze: 770°C – 2 Stunden Haltezeit
    2. Prometheus Jeweller’s Light Yellow Bronze: 780 °C – 1 Stunde
    3. Prometheus Jeweller’s Greenish Yellow Bronze: 800°C – 1 Stunde

Nachbearbeitung

Die Schritte zur Bearbeitung von Metal Clay Schmuckstücken sind fast immer ähnlich. Deshalb möchte ich hier vor allem auf Besonderheiten hinweisen und ein paar Tipps geben, die mir bei unserem Test aufgefallen sind. Da die meisten von euch sicher schon mit Silbermodelliermassen gearbeitet haben gehe ich davon aus, dass Ihr die Arbeit mit diesen und Prometheus Jeweller’s Bronze vergleicht.

Schrumpf

Wie auch in der Anleitung angegeben schrumpfen Bronze Clays stärker als Feinsilber (Angaben des Herstellers):

Prometheus Jeweller’s Sterling White Bronze: 15 – 16 %
Prometheus Jeweller’s Greenish Yellow Bronze :  13 – 14 %
Prometheus Jeweller’s Light Yellow Bronze :  17 – 19%

Diesen Schrumpf muss man natürlich vorher einkalkulieren, besonders bei Ringen. Bei Anhängern und Dekorationsgegenständen ist er sicher weniger entscheidend. Auf den Fotos sehr ihr optisch den Größenvergleich vor und nach dem Brennen bei zwei flachen Anhängern: Der Anhänger mit Blumenmotiv schrumpfte von ca. 4 cm auf ca. 3,4 cm. Der runde Anhänger mit Blattmotiv war erst ca. 3 cm groß im Durchmesser. Jetzt hat er ca.  3,2 cm. Unsere schmalen Bandringe (ca. 8-9 mm breit) schrumpften um 4-5 Größen.

Hochglanz & Farbton der Bronze

Metal Clay Polieren am Gerät
Metal Clay Polieren am Gerät

Lasst euch beim Schleifen und Polieren nach dem Brennen ausreichend Zeit. Wie immer verwendet ihr zuerst die Edelstahl- und Messingbürsten. Aber bitte nicht die gleichen wie für Silber! Im zweiten Schritt arbeitet ihr mit den Schleifschwämmen in den verschiedenen Feinheitgraden, nur fangt ihr hier meist nicht bei superfein (400-600 P) an: Je nach Schmuckstück und eurer Vorarbeit beginnt ihr hier bei medium, fein oder (seltener) superfein. Nehmt euch die Zeit und arbeitet euch (wenn ihr ein glänzendes Schmuckstück wollt) wieder bis zum Schleifschwamm microfein durch. Die Arbeit lohnt sich! Wer schon vor dem Brennen gut gearbeitet hat, hat es nun sicher einfacher!

Natürlich dürft ihr, falls vorhanden auch technische Hilfsmittel wie eine Schleifmaschine verwenden. Damit erreicht ihr den Hochglanz einfacher. Und unschöne Kanten oder Rundungen könnt ihr wie immer mit einer Feile glätten.

Die Prometheus Jeweller’s Bronze Clays gibt es in drei Farbvarianten. Sterling White lässt sich nach dem Brand einfach erkennen. Light Yellow und Greenish Yellow kann man nach dem Brand nicht immer gut unterscheiden. Bei auf Hochglanz polierten Teilen erkennt man das helle und das grünliche Geld deutlich, verzichtet man aber auf diese intensive Bearbeitung sieht es weniger unterschiedlich aus. So wie in den beiden nächsten Bildern:

Um ein schnelles Anlaufen der Bronzeschmuckstücke zu verhindern könnt ihr die Teile zum Schluss mit einem Metallschutzlack einpinseln. Dann sollten sie Ihren Glanz länger behalten.

Problem: gespritzte Kugeln

gespritze Kugel aus Prometheus Clay- leider zerbrochen beim Brennen
gespritze Kugel aus Prometheus Clay- leider zerbrochen beim Brennen

Wir versuchen die Technik der „gespritzen Kugeln“ wie man sie von von Metal Clay aus Feinsilber kennt, umzusetzen: Also eine kleine Wattekugel mit Bronze Spritzmasse rundum gleichmäßig zu dekorieren. Soweit kein Problem. Doch nach dem Brand die böse Überraschung: Die Kugel ist zerbrochen und teils geschmolzen!

Die Hitze, die sich beim Brennvorgang im Inneren der Kugel entwickelt hat ist zu groß. Diese Technik lässt sich nicht so einfach auf Bronzeclay übertragen! Dabei dürfte es egal sein, ob die Kugel aus Watte oder Woodclay besteht. Wie sich dennoch Kugeln aus Prometheus Bronze Kugeln spritzen lassen müssen wir in weiteren Tests ausprobieren. Denn es gibt Fotos (keine Fakes) die zeigen, dass es möglich ist.

Problem: fertige Schmuckteile verwenden

Wenn Ihr euch erinnert: Wir hatten einen Schmuckanhänger aus Prometheus Jeweller’s Bronze Sterling White mit einem Anhänger (Bügel 5/10mm aus Feinsilber) fertiggestellt. Das war leider keine gute Idee: Das Feinsilber hielt die Hitze beim Brand nicht aus und ist in und durch die Bronze gesunken. Dies sieht man leider nicht nur auf der Rück- sondern auch auf der Vorderseite des Schmuckstücks. Auch wenn die Brenntemperatur für Silber mit 770°C scheinbar nicht sehr hoch liegt – durch den langen Brand in der Aktivkohle entsteht zu viel Hitze für Feinsilber. Ein Draht aus Sterlingsilber an einem anderen der Schmuckstücke aus Sterling White Bronze aber überstand den Brand. Verwendet also nur fertige Schmuckteile und Drähte, von denen ihr wisst, dass sie die Hitze aushalten. Das gleiche gilt natürlich auch für Edelsteine: Zirkonia werden die Hitze normalerweise aushalten, bei echten Edelsteinen ist das nicht sicher.

Fazit:

Auch wenn es anstrengend war, gleich drei verschiedene Modelliermassen mit den passenden Spritzmassen zu testen: Es hat Spaß gemacht! Das Ergebnis sind teils tolle Schmuckstücke und Accessoires. Auch beim Brennen ist (fast) alles gut gelaufen und wir konnten uns auf die Temperaturangaben des Herstellers verlassen. Die Ergebnisse sind stabile Metal Clay Schmuckstücke. Aber es lassen sich nicht alle Techniken 1:1 von Feinsilber auf Bronze übertragen (gespritzte Kugeln).  Wichtig ist es auch die passenden Schmuckteile zu verwenden wenn diese mit in den Brennofen müssen.

Hinweis: Wir haben in diesen Tagen Prometheus Jeweller’s Clays in den Farben Sterling White, Light Yellow und greenish Yellow getestet. Die Fotos der einzelnen Schritte sind mit diesen verschiedenen Modelliermassen entstanden und zeigen deshalb verschiedenen Schmuckstücke in verschiedenen Farben.

Mehr Fotos von tollen Prometheus Bronze Schmuckstücken findet ihr bei rosart.de

https://www.rosart.de/prometheus-bronze-clays-in-neuen-farben/

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