Von den Vorbereitungen bis zum ersten Schleifen
Vor ein paar Wochen haben wir euch kurz die neuen Bronze Metal Clays vorgestellt:
Jetzt hatten wir endlich selbst die Gelegenheit (und die Zeit) die neuen Prometheus Jeweller’s Bronze Clays zusammen mit Roswitha Schwarz (www.rosart.de) zu testen. Es wurden lange Tage mit tollen Ergebnissen, vor allem bei Roswitha. Sie wird auf Ihrem Blog auch noch von unserem arbeitsintensiven Wochenende berichten. Auch wenn unsere hier gezeigten Schmuckstücke für uns erst einmal einfache Testmuster sind wollen wir euch die Ergebnisse und Erfahrungen nicht vorenthalten:
Vorbereitungen
Die Vorbereitungen gleichen denen für die Arbeit mit anderen Metal Clay Modelliermassen: Zuerst wird der Arbeitsplatz bestückt mit Modellierwerkzeuge, eventuell Molds und Prägeplatten, Feilen, Schleifschwämme und Schleifpapiere, usw. Sinnvoll ist auch etwas Vaseline, Olivenöl oder ahnliches sowie eine Rolle Küchenpapier und Klarsichtfolie. Und nicht zu vergessen: Eine Arbeitsunterlage. Und dann geht es auch schon los: Die Packungen muss man aufschneiden, ohne Schere tut man sich schwer. Zuerst äußere, dann auch die Innere.
Erste Überraschung: Im Rohzustand sind die Farben der Modelliermassen ganz anders als erwartet. Der Prometheus Jeweller’s Sterling White Clay ist nicht die hellste der drei Modelliermassen. Zum Glück steht auf jeder Innenverpackung noch einmal, welcher Farbton enthalten ist. Aber vergleicht selbst:
Achtung: Auf den Spritzmassen der Prometheus Jeweller’s Clays findet sich leider kein Hinweis auf die Sorte. Falls Ihr also wie wir mehrere Bronzefarben gleichzeitig verwendet – > markiert euch die Spritzen, z.b. mit einem wasserfesten Filzstift.
Modellieren
Zuerst die Modelliermasse in ein kleines Stück Frischhaltefolie geben und zu einer Kugel formen. Die Prometheus Jeweller’s Bronze Clays Modelliermasse fühlt sich gut an, ganz weich. In diesem Moment braucht die Modelliermasse heute noch keine Wasserzugabe. Im Gegenteil: Als wir aus Gewohnheit zu einer der Claykugeln Wasser zugeben wird die Masse deutlich schlechter zu verarbeiten, verwässert etwas. Also startet ohne zusätzliches Wasser!
Anhänger mit Molds und Prägeplatten
Als Erstes sollen kleine Anhänger entstehen, wir wollen das Material einfach nur testen. Also ausrollen, die beiden Abstandhalter nicht vergessen. Die ausgerollte Fläche soll nicht dünner als 1,5 mm werden! Die Prometheus Jeweller’s Clays lassen sich gut ausrollen.
(1) Für einige Testmuster verwenden wir fertige Stempel mit Kaktusmotiven. Zwei geben nur den Rahmen vor – wir können ausstanzen und sparen uns das auch das Ausschneiden der äußeren Form. Auch die kleine Blüte ist ein Stempel. Und Stefan beschriftet einen Anhänger gleich mit der passenden Prometheus Jeweller’s Spritzmasse. Wie fast immer bei der Verwendung von Formen (Molds) und Stempel müssen wir diese sparsam) etwas einfetten, bevor wir die Modelliermasse hineindrücken. Dann lassen sie sich leicht wieder herausnehmen.
(2) Ein weiterer Anhänger bekommt eine einfache runde Form durch einen Plätzchenausstecher und eine Blattprägung. Die Vorlage, ein Silikonabdruck, ist selbstgemacht von Roswitha nach einem echten Blatt. Auch das funktioniert gut.
(3) Für einen einfachen Halsschmuck aus Sterling White Bronze stanze ich einfach ein Kleeblatt aus und lasse es ohne Dekoration trocknen. Nach dem ersten Trocknen wird es auf Hochglanz poliert und mit Paste ein Bügel angebracht.
Ringe
Jetzt sollen als nächstes sollen Ringe aus den verschiedenen Prometheus Jeweller’s Bronze Clays entstehen. Wir nehmen als „Probemaß“ die Ringgröße 25 auf dem Ringmaßpapier. Schließlich wollen wir hinterher wissen, welchen Schrumpf man für Ringe einrechnen muss. Jetzt zeigen sich kleine Risse auf der ausgerollten Claymasse. Also schnell den Finger mit etwas Wasser befeuchten und die Stellen glätten. Auch das Ringmßpapier braucht jetzt ein wenig Feuchtigkeit vom Finger, damit die Modelliermasse auf dem Ringriegel halten kann. Ohne Wasserzugabe fällt die Rolle vom Ringriegel.
Wir machen heute schmale runde Ringe und Bandringe. Die Bandringe werden mit der farblich passenden Prometheus Jeweller’s Bronze Spritzmasse verziert oder mit aufgesetzten Blümchen aus kleinen Silikonformen.
Die Spritzmasse hat eine schöne Konsistenz und lässt sich gut spritzen. Das war eines unserer Bedenken vor dem Test – gab es doch vor einigen Jahren Bronzespritzmassen (von verschiedenen Herstellern), die viel zu grobkörnig waren. Doch die Spritzmassen der neuen
Prometheus Jeweller’s Bronze Clays haben den Test sehr gut bestanden. Selbst das kleine Bienchen, das Roswitha Schwarz aus einem Rest Spritzmasse gemacht hat, blieb heil.
Auch die kleinen mit einer kleinen Silikonform gemachten Blümchen lassen sich mit Paste aus den Prometheus Jeweller’s Clays problemlos am Ring befestigen. Auch andere Einzelteile werden wir immer bei Metal Clay mit einer Paste zusammengesetzt.
Für eine Prometheus Jeweller’s Clay Paste einfach eine kleine Menge der Modelliermasse in eine Schale oder einen sauberen Deckel geben. Dann ein paar Tropfen (möglichst destilliertem ) Wasser dazugeben und mit einem Pinsel / einem kleinen Spatel zu einer glatten Paste vermischen und rühren. Aufpassen, das keine Klümpchen bleiben, die machen euer Schmuckstück unschön.
Trocknen
Wir trocknen alles in einem Dörrgerät für Obst. Das trocknen mit einem Haartrockner ist natürlich auch kein Problem. Unsere Unterlage zum Trocknen sind die üblichen: Backpapier und Silikonunterlagen. Wichtig ist nur immer die Teile vollständig trocknen zu lassen!
Noch ein Tipp: Die Silikonunterlage, auf der die Teile aus Prometheus Clay getrocknet werden sollte leicht gefettet werden, z.B. mit Vaseline oder Olvenöl. Sonst könnte das Schmuckstück beim Trocknen an der Unterlage möglicherweise festkleben, die Rückseite wird dann unschön.
Feilen / Schleifen / Nachbearbeiten
Wer Metal Clay kennt, weiß wie wichtig dieser Zwischenschritt ist: Die getrockneten Teile werden geschliffen und mit verschiedenen Schleifschwämmen „traktiert“. Wie wichtig dies in diesem Schritt ist erkennt man besonders an den heute getesteten Bronzeclays. Kann man bei Silber auch noch einiges bei der Nachbearbeitung nach dem Brand „retten“ wird dies bei dem härteren Bronzeclays immer schwieriger.
Wie immer nach dem ersten Trockenschritt werden jetzt auch kleine Risse gekittet oder mit Paste aufgefüllt. Leider ist mir ein Anhänger an der Silkonplatte festgeklebt und riss die bisher glatte Rückseite beim Abnehmen auf. Beim nächsten Mal bin ich schlauer. Mit Paste konnte ich zwar einiges glätten, aber es wird nicht perfekt. Na ja, es ist die Rückseite. Dafür erhielt dieser einen Bügel aus der gleichen Modelliermasse.
Das Kleeblatt wurde schon jetzt mit allen verfügbaren Schleifpapieren, Soft Pad Schleifschwämmen und dem selbstklebende Schleifpapieren (z.B. als P 400 im Akisashop) auf Hochglanz. Und ich setzte einen weißen Zirkonia. Er hält die Hitze beim Brand in der Kohle aus.
Nicht bei allen Anhänger lautet das Ziel: Hochglanz. Denn einige belassen wir nach einer leichten Bearbeitung wie sie sind. Ja, vielleicht hätte es dem einen oder anderen gut getan, jetzt noch etwas mehr bearbeitet zu werden. Vor allem, weil dann der Farbunterschied zwischen Prometheus Jeweller’s Light Yellow und Greenish Yellow besser zu sehen wäre. Aber das müssen wir auf den nächsten Workshop verschieben.
Und weiter geht es mit dem Brennen der Prometheus Jeweller’s Bronze Clays im nächsten Beitrag
Brennen und Nachbearbeiten – mit Prometheus Jeweller’s Bronze Clays arbeiten II: